Aus und Weiderbildung - ein Beruf mit Zukunft
Fachkraft für Veranstaltungstechnik
Die Fachkraft für Veranstaltungstechnik ist ein seit 1998 staatlich anerkannter Ausbildungsberuf mit den Schwerpunkten der Konzeptionierung und Durchführung von Veranstaltungen aller Art. Hierbei handelt es sich insbesondere um den Auf- und Abbau sowie das Betreiben von bühnen- und szenentechnischen Bauten sowie Beleuchtungs- Projektions- und Beschallungsanlagen. Im Jahre 2002 wurde das Berufsbild neu geordnet. Dabei wurde die elektrotechnische Qualifikation stärker verankert (Elektrofachkraft für mobile Anlagen). Weiterhin wurden die Schwerpunkte bzw. Fachrichtungen "Aufbau und Durchführung" und "Aufbau und Organisation" (Messebau) eingeführt. Die Ausbildungsordnung kann beim Bundesinstitut für Berufsbildung geladen werden.
Dabei ruhen die Aufgaben des Veranstaltungstechnikers auf fünf Säulen:
* effizienter, professioneller Umgang mit Technik
* wirtschaftliches und kundenorientiertes Handeln
* kreatives und gestalterisches Können
* Gewährleisten der Sicherheit von Veranstaltungen
* Arbeiten im Team an wechselnden Orten und unüblichen Zeiten
die je nach Ausrichtung des Betriebes unterschiedlich stark vertreten sind.
Veranstaltungstechniker im Theater
Das Theaterwesen ist alt. Das gilt auch oft für die dortige Aufgabenverteilung in den veranstaltungstechnischen Berufen, wodurch es zur Zeit nur wenige Theater gibt, die eine eigene Abteilung "Veranstaltungstechnik" haben. Weshalb Veranstaltungstechniker die in Theatern eingestellt sind, fest für eine Abteilung (Bühnentechnik, Tontechnik, Beleuchtung, Requisite) eingestellt werden und (fast) ausschließlich dort arbeiten. Da viele Veranstaltungstechniker sich aber nach der Ausbildung auf ein oder zwei Berufszweige spezialisieren, wird dies oft nicht als Nachteil gesehen. Vorteil gibt es für Auszubildende, da ein Grosteil der Berufsinhalte (Umgang mit Anschlagmittel, Tontechnischen Gerätschaften, Scheinwerfern und Stellwerken, Bühnentechnischen Anlagen und Bühnenbau etc.) in der Regel vorhanden sind, was bei Firmen aus dem "Rock and Roll"-Bereich teilweise nicht der Fall ist, da diese sehr oft sehr spezialisiert arbeiten.
Veranstaltungstechniker im "Rock and Roll"-Bereich
Die Betriebe der Veranstaltungstechnik im "Rock and Roll"-Bereich haben sich in Großstädten oft spezialisiert. D.h. dass einige Betriebe bei Großveranstaltungen nur einen Teilbereich abdecken. Firma A macht das Licht, Firma B stellt die Beschallungsanlage und Firma C kümmert sich um die Videoprojektionen. Meistens sind größere Firmen aber auch in der Lage, kleinere Veranstaltungen komplett selber in allen Bereichen auszustatten. Im Gegensatz zu Veranstaltungstechnikern im Theater, werden sie hier auch nach der Ausbildung noch in allen Bereichen beschäftigt, obwohl auch hier in den meisten Fällen eine Spezialisierung auf ein oder zwei Bereiche zu beobachten ist.
Ist eine ausbildende Firma zu sehr auf einen Bereich fixiert (z.B. die Firma macht nur Videoprojektionen, nur Bühnenaufbau, nur Rigging, nur Licht etc.), kann es oft zu Defiziten in der Ausbildung kommen, weshalb es solche Lehrlinge nach einer Ausbildung oft schwer haben in eine andere Firma, die einen anderen Schwerpunkt hat, wieder in Arbeit zu kommen. Um dieses Defizit zu vermindern hat z.B. das Technische Bildungszentrum Mitte in Bremen, die den Berufsschulunterricht der Veranstaltungstechniker in Bremen, Bremerhaven und Umland gestaltet, ein Ausbildungspartnerschaft gegründet. In dieser Ausbildungspartnerschaft werden Lehrlinge gezielt ihrem defizienten nach das Vorübergehende wechseln in andere Betriebe ermöglicht.
Veranstaltungstechniker in Veranstaltungsstätten
Zu diesen Veranstaltungsstätten gehören z.B. Stadthallen oder Messen. Er hat dort oft die Aufgabe das Technische Personal bei einer Tournee, die in seinem Haus Gastspiel hat, als Ortskundiger Techniker zu unterstützen. Er organisiert aber auch selber Veranstaltungen.
Veranstaltungstechniker in Rundfunkanstalten
In den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten werden in den letzten Jahren zunehmen Fachkräfte für Veranstaltungstechnik ausgebildet (z.B. im NDR). Nach der Ausbildung arbeiten die Fachkräfte - teilweise übergreifend - in den Bereichen Lichttechnik, Bühnenbau oder auch in der Beschallung. Da die Fachbereiche klassischerweise überwiegend arbeitsteilig organisiert sind und auch die Tarifverträge noch nicht angepasst sind, sind die Einsatzgebiete hier noch einer gewissen Unklarheit unterworfen. Dies soll sich nach dem Willen der Rundfunkanstalten, die Fachkräfte ausbilden, jedoch mittelfristig ändern.